Mittelerde RPG

Ein trüber schimmer von lockendem Tagselicht wieß ihnen auf dem Letzten Stück den Weg zum Ausgang. Ein niedriger Durchgang entließ sie aus der Finsternis ins Licht. Erleichtert atmeten die Freunde die frische Luft ein. Sie hatten die Grotte hintersich gelassen. Bruchtal war nah.

Als alle aus dem Tunnel kommen freuten sich sich sichtlich als sie die wärme der Sonne auf ihrer Haut spürten. Sie suchten sich eine geeignete stelle wo sie einen kleinen Unterschlupf aufbauen konnten. Lagerfeuer bannte, die verletzten wurden jetzt genauer versorgt. Die Tiere wurden mit Futter versorgt und alle waren mit der furcht und den nerven wieder. Am Abend redeten alle über Bruchtal und Drogo fragte Tári und Lólindir wie Bruchtal sei, und beider erzählten mit leuchtenden Augen von der großen Elbenstadt.

"Wie ihr beide mir so von dieser prachtvollen Stadt erzählt, muss es wahrlich ein wahrer Atemlöser sein." Während Tári und Lólindir Drogo von der reichen Elbenstadt bekundigten, setzten sich die anderen nach und nach ebenfalls zu ihnen ans Feuer und lauschten wie gebannt auf die Worte. Silbermond hatte seinen Kopf (da Elia ihre tiefen Wunden ausruhen musste) auf Drogos Schoß gebettet und ruhte sich unter seinen Ohrkraueln aus. "Sie ist mehr als dies, Drogo mein Freund." fuhr Lólindir fort" Dort fühlt man sich weder alt noch jung. Weder als Narr noch als Weiser. Zeitlos und schön ist sie immer zu. Mehr als Staunen wirst Du für sie übrig haben."Drogo strahlte über sein ganzes rundliches Gesicht und dankte seinen Freunden für diesen prächtigen Bericht.
Sie redeten noch lang in die schwarze Nacht hinein. Einer nach dem anderen legte sich nieder und gleitete in einen Traum hinein. Sie blieben einige Zeit an diesen Ort um Elias Heilung zu unterstützen.
Nachdem es soweit war, dass Elia kräftig genug laufen konnte, brachen sie zu ihren letzten Wandertagen nach Bruchtal auf.

Bald erreichten sie den Rand des Talkessels an dessen Grund Bruchtal, das letzte gastliche Haus vor der Einödgrenze, lag. Drogo, Waenhil und Elia waren sprachlos. Zu ihren Füßen lagen die Häuser Bruchtals in all seiner unvergleichlichen Pracht und Schönheit. Nachdem sie sich von ihrem Staunen erholt hatten, machten sich die Freunde auf den Weg um Herrn Elrond ihre Aufwartung zu machen.

Sie schritten durch prachtvolle Toren und Gänge. Verzierte Wände und mystisch-wirkende Fassaden strahlten sie an. Auf ihren Weg zu dem hohen Elbenfürst begegneten sie vielen Elben, alle schön und frisch. Einige lachten, andere saßen in Bücher vertieft.
Nun gelangten sie durch die Tür, welche sie zu Herrn Elrond gewähren ließ. Sie betraten den großen, erhellten Raum mit ruhmreichen Büchern und hingebungsvollen Statuen. Zwischen ihnen kam ein großgewachsener Elb auf sie zu. Er sprühte vor Geist und Macht. Weder jung noch alt leuchteten seine Gesichtszüge auf sie herab. Sein gutes Herz aber erkannte man in seinen Augen. Sein Lächeln ließ die Helligkeit erblassen. "Willkommen Freunde aus fremden und gar fernen Völkern. Fühlt Euch wohl im Hause Elronds. " Die Gefährten bedankten sich und knicksten vor im nieder. Drogo und Waenhil taten es den anderen nach, da sie vorher noch nie dem Fürsten gegenüberstanden. Nach einigen wohlwollenden Worten saßen sie nun alle um einem runden breiten Tisch. Elrond hatte das Wort: "Nun, Freunde, da ich euch hier herufen ließ, habt ihr auch das Recht zu erfahren, was meine Gedanken sind. Wie ihr bereits an Leib und Leben erfahren habt, streifen Orks durch die Lande und ersuchen kostbares Gestein von den Zwergen. Mirthril mit wertvollen Namen. Sie zerstören und morden nur um ihr Ziel zu erhaschen. Mit jenen Steinen würden sie Rüstungen und Waffen mit undurchdringbarer Härte und Kraft herstellen. Mit ihren Mitteln würden sie beginnen jedes Fleckchen Erde, jeden Stein und jedes Grab ihr eigen zu nennen. Dies muss verhindert werden. Darum bat ich euch meine Freunde hierher zu kommen. Damit weiß ob ich doch noch nach neuen Kämpfern suchen muss."
Die Freunde wurden hellhörig und angespannt. Was hatte der große Elrond ihnen wohl zu sagen?

Waenhil vergass beinahe seinen Mund zu schliessen, als sie durch die prachtvollen Gänge gingen. Solche beeindruckenden Bauwerke hatte er noch nie gesehen. Er wäre gerne noch Stundenlang weiter durch die Gänge marschiert, nur um die wunderbaren Bauwerke und faszinierenden Elben zu bewundern.
Als sie einen grossen Raum betraten, wurden sie bereits von Elrond erwartet der sie mit einer warmen Herzlichkeit empfing. Gespannt lauschte Waenhil den Worten von Elrond und fragte sich, ob Elrond wirklich bereit wäre dieser zusammengewürfelte Truppen einen solch wichtigen Auftrag aufs Auge zu drücken. Er wartet gespannt, was Elrond weiter zu berichten hat.

Eine große Stille und Anspannung überflutete den großen, verzierten Saal. Nur von draußen drangen Geräusche von Wind und raschelnden Blättern herein.
"Die Orks sind keine Kreaturen schwacher Natur. Sie besitzen viele Männer und Waffen. Darum erbitte ich euch in die Lande zu ziehen und Verbündete zu suchen. In allen Völkern, die euch auf eurer Reise begegnen sollten. Kämpft und schützt sie vor dem Feind."
Elrond wartete auf die Antwort seiner Gäste, welche nicht ihn sondern sich gegenseitig ansahen. Bis Lólindir den Blick von seinen Freunden abwendete und ihn Elrond schenkte.
"Großer Herr. Gern bin ich bereit meinem Volk in euren Namen zu dienen. Doch kommen diese Worte nur aus meinem Mund. Meinen Freunden werde ich keine Bürde in meinem Namen auftragen." Tári stellte sich neben Lólindir und hielt seine Hand. Ihr Lächeln spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. "Selbst wenn ich nicht der selben Ansicht wäre wie Du, Lólindir. Ich würde dir folgen und dich begleiten, egal wohin der Weg führt."
"Aber nicht ohne mich. So einfach lassen wir die Orks schließlich nicht davon kommen. Was sie in unseren Dorf angerichtet haben, sollen sie büßen. Nicht mit uns!" Den Ausruf von Elia brachte Waenhil zum Zuspruch. "Elia hat recht, ich glaube jeder von uns hat noch eine Rechnung mit diesen schmuddeligen Viechern zu begleichen. Außerdem liegt es nicht in unseren Zügen Freunde und Hilfesuchende im Stich zu lassen." Die Freunde sahen sich triumphierend lächelnd an.
Auf einmal bemerkten sie, das der kleinste von ihnen keinen Ton gesprochen hatte. Doch jeder dachte, sie wüssten weshalb Drogo schwieg und schauten ihn an. "Du brauchst uns nicht zu begleiten, mein kleiner Freund. Du hast schon zu viel für deine Größe getan. Jeder von uns würde es verstehen, wenn du hier bleiben möchtest oder wieder nach Hause gehen willst." Waenhil und die anderen blickten liebevoll auf den kleinen Hobbit hinab. Für einen Augenblick überlegte dieser und zog seine blinkende Halskette hervor. Er umschloss den funkelten Anhänger in seiner Hand und schüttelte leicht den Kopf. "Vielleicht würden es mir Dawin und seine Eltern verzeihen, aber ich könnte niemals damit leben, euch allein ziehen zu lassen. Ich kann sowas einfach nicht. Ihr seid mir alle sehr wichtig und ich würde sehr weinen, wenn ich nicht weiß wie es um euch steht. Oder wenn ich mit den Gedanken der Unwissenheit leben müsste, ob ihr vielleicht verletzt seid oder noch Schlimmeres." Dem kleinen Kerlchen kamen die Tränen. Noch ehe die anderen ihn trösten konnten, wischte er sich die Äuglein mit den Ärmel ab. "Nein. Schon als ich euch damals kennenlernte, habe ich gespürt, dass mein Schicksal mit den euren für ewig verbunden sein wird. Ich bleibe bei euch. Bis zum Ende!" Seine Freunde schienen stolz und glücklich auf ihn zu blicken. Sie gingen auf ihn zu und jeder von ihnen streichelte ihn über seinen Wuschelkopf und hatten lobende Worte für ihn.
Elrond, der bis jetzt geschwiegen hatte, sprach mit herrschender Stimme. "Nun gut, meine Freunde. Wie ich sehe, scheint eurer Band der Freundschaft sich mehr und mehr zu festigen. Ihr werdet versorgt und neu gekleidet, wenn nötig. Ihr brecht morgen früh beim ersten Erblicken der Sonne auf."

Der nächste Morgen kam und die Freunde verabschiedeten sich schweren Herzens von Bruchtal und seinem Herrn, der ihnen noch einige warnende Worte mit auf den Weg gab. "Wandelt stehts auf sicheren Pfaden, sucht das Licht und meidet die Schatten. Zu leicht können einem die Sinne abhanden kommen, wenn man sich nicht auf sich selbst und seine innere Stärke verlässt. Gehet nun und kehret wieder, wann immer es Euch beliebt. Mein Haus wird Euch stets in Gastfreundschaft offenstehen. Lebet wohl." Die Freunde verneigten sich tief vor Herrn Elrond ehe sie sich zum gehen wanden. Wohl jeder einzelne von ihnen fragte sich, was der Herr Bruchtals damit gemeint hatte, das einem die Sinne abhanden kommen konnten. Doch diese düstere Warnung rückte schon bald in den Hintergrund. Bereits am zweiten Tag nach ihrem Aufbruch, sahen sie sie. Orks!

"Na wundervoll! Das hat uns gerade noch gefehlt. Ich hoffte, das wir die nicht so schnell wieder sehen werden." brummte Waenhil leise zu sich und seinen Freunden. Welche sich gerade in einer Felsenschlucht versteckten. Eine, zwar nicht große, aber dennoch kraftstrotzende Gruppe Orks hatte sich zu einer Pause in einem Tal niedergelassen. Tári und die anderen würden nur liebend gern diese stinkenden Bestien umgehen, wenn sie nicht umbedingt diesen Weg gehen müssten. Andere Pfade würden sich nur unnötig Zeit und Kraft kosten. Sie hatten sich zum Ziel gesetzt, dass sie die nächste Zwergensiedlung aufsuchen und mit ihnen den Kampf gegen nahende Orks antreten würden.
Doch leider liegt diese Siedlung hinter diesem Tal. Genau dort wo sich die Kreaturen nieder gelassen haben. Die Gefährten versteckten sich unbemerkt hinter einer Höhlenartigen Schlucht, nach dem Eingang des Tales. Da sie noch keiner der Orks erschnüffelte hatte, konnten sie in Ruhe überlegen, wie sie nun vorgehen wollten.
"Also, Freunde? Was schlagt ihr vor?" Eliá wurde sichtlich nervös bei den Gedanken an denen vorbei schleichen zu müssen. Sie wussten alle, das ein Kampf ziemlich sinnlfrei wäre, da sie ihre Stärke für später brauchen würden.
"Ich hätte da einen Vorschlag, aber ich befürchte diese wird für einen von uns nicht allzu ungefährlich." Die restlichen Freunde schwiegen und warteten gespannt auf Lólindirs Gedankengang. Doch bevor er beginnen konnte, durchfuhr das Geplärre der Orks ihr Gehör.
Sie unterhielten, oder wie man das auch bei denen nennen konnte, sich gerade.
"Wie hieß noch mal das Nest von diesen Dreckigen Hunden, das wir heimsuchen sollten?" fragte ein häßlicher, schmutziger Ork einen, der allen Anschein nach der Anführer dieser Truppe war, der allerdings noch häßlicher und schmutziger als seine Untergebenen. Der Chef spuckte auf den Boden."Ach verdammt nochmal. Immer und immer wieder habe ich es euch Vollidoten gesagt! Es heißt Angera! Angera, Du Trottel!"
Jetzt hielten die Freunde den Atem an. Genau was sie vermutet hatten, wurde bestätigt.
Denn genau zu diesem Dorf wollten sie eilen. Und jetzt, mussten sie sich sputen um noch schneller sein zu können als die Orks.

Tari schlich ein kleines stück weiter nach vorne, gegen den willen ihrer Freunde und besonders von Lólindirs. Sie erspähte, dass das Lager der wiederwertigen Orks nicht weit ist von denen die sich gerde unterhielten. "Los ihr Maden, wir gehen zurück ins lager und brechen bei tagesanbruch weiter, wenn wir unsere Mägen gestopft sind." sagte der Chef zu ihnen wärendessen sie verschwanden. Tari eilte zu den anderen und und erzählte ihnen was sie noch gehört hatte. "So wollen bei Tagesanbruch weiter Reisen! Was sollen wir tun?" fragte sie ihre Gefährten.

"Eines wissen wir mit Sicherheit" warf Waenhil ein "Kämpfen können wir nicht gegen Sie. Abgesehen von ihrer Überzahl, wären es von uns nicht gerade von Vorteil, wenn wir völlig geschwächt bei den Zwergen ankommen würden und keinen Zeh mehr heben könnten."
Die anderen stimmten ihm zu. Elia wurde ein wenig wütend über ihre Situation. "Aber was sollen wir denn dann machen, wenn wir nicht kämpfen?"
Wenn wir nicht körperlich gegen sie gewinnen werden, dann eben mit dem Geiste."
Die Freunden schauten auf ihren jüngsten und kleinsten Begleiter: Drogo!.
"Wie meinst Du das mit dem Geiste?" fragte Lólindir. Der kleine Hobbit wurde etwas verlegen bei so viel Aufmerksamkeit. "Naja, wenn wir sie nicht von Außen angreifen können, dann eben von Innen. Sie wissen noch nicht einmal, das wir existieren, also hätten wir doch einen klaren Vorteil, oder?" Tári und die anderen starrten ihn an. Dann hellte sich das Gesicht von Eliá auf. "Aber natürlich! Das ist es! Ein Schlaftrunk!" Die anderen erstrahlten ebenfalls. Lólondir wuschelte Drogo über den Kopf. "Gute Idee mein kleiner Freund!" Drogos Gesichtsfarbe behielt die Kirschfarbe.
"Naja, als ich ein kleiner Lausebube war, da mischten meine Freunde und ich unserem Lehrer einen Schlaftrunk in seine Suppe, wenn wir keine Lust auf Schule hatten. Er fand nie heraus, dass wir es waren." Seine Freunde lachten über diese kleine Geschichte und meinten nur, dass sie es ihrem kleinen Freund Drogo niemals zu getraut hätten, so ein Streichjunge zu sein. Drogo wurde immer röter im Gesicht.
[/i]"Aber eine Frage ist immer noch übrig: Wie wollen wir es ihnen unterjubeln?"[i] störte Tári das Schweigen nach dem sich alle beruhigt hatten.

Waenhil nickte Drogo anerkennend zu. Eine ausgezeichnete Idee dachte er sich, die Orks sind wahrscheinlich nicht schlau genug, diese List zu durchschauen. Die Frage von Tári war allerdings nicht unberechtigt. Wie sollte dies Gefahrlos möglich sein? Es war ein grosses Lager, voller gefährlicher Orks. Sich hier gefahrlos einzuschleichen wäre in der Gruppe schier unmöglich.
"Jemand wird diese Bürde wohl alleine auf sich nehmen müssen, in der Gruppe das Lager zu besuchen ist zu riskant", antwortete Waenhil Tári. "Wenn wir bis Abends warten, kann sich sicher jemand von uns ranschleichen und ihre Vorräte mit dem Schlaftrunk behandeln. So werden sie in der Früh nicht in der Lage sein aufzubrechen und wir können ohne Sorge an Ihnen vorbeischleichen um das Dorf rechtzeitig zu erreichen"

Doch wer sollte dieser jemand sein? Diese Frage stellte sich jeder der Freunde in seinem Kopf.
Niemals würde einer von ihnen einen anderen vorschicken. Eher würde jeder von ihnen sich die Hand, mit der er auf den Freund gezeigt, und die Zunge, mit der er den Namen des Freundes ausgesprochen hat, abhacken und herausreißen lassen! Jeder! Doch einer musste gehen. Bloß wer? Jeder dachte an sich selbst! Jeder dachte an seine eigene Opferung, um seine Freunde mit dieser Aufgabe zu entlasten. Es vergingen einige Minuten des Nachdenkens. Selbst die Tiere wurden unruhig, weil sie die Anspannung ihrer Herren wahrnahmen.
Und plötzlich ruckten alle Oberkörper nach Vorne. Und alle riefen wie aus einem Mund:
"Ich werde gehen!" Sie starrten sich gegenseitig an und lachten aus tiefster Seele. Die Anspannung in der Luft löste sich in ihrem Gelächter. Die Tiere wurden wieder ruhig udn schauten auf ihre Herren.
Tári rieb sich ein tränendes Auge: "Wir hätten wissen sollen, dass das jeder von uns sagt, oder? Ich finde einen besseren Beweis für unser Bündnis kann es nicht geben." Die anderen stimmten zu und atmeten tief durch. Sie wussten, dass sie keine Zeit haben sich über ihre Freundschaft zu rühmen.
"Wenn keiner von uns einen anderen vorschickt- was auch niemals passieren wird- dann sollten wir aussortieren." Waenhil hatte recht. Und das wussten auch die anderen, deshalb begannen sie mit der Lotterie des bitteren Loses.
Waenhil sprach weiter: "Also eins dürfte für jeden von uns klar sein. Der erste der auf jeden Fall heraus fällt ist Drogo. Er ist zu klein und er hat seinen Mut schon bewiesen, als wir uns noch gar nicht kannten." Bevor der kleine Hobbit widersprechen wollte, streichelte Eliá ihn über seinen Kopf und meinte nur, dass es so richtig ist, was Waenhil sagt.
Drogo beugte sich unwillkürlich seinem Schicksal und bedauerte es.
" Eliá müssen wir auch ausschließen. Bis vor Kurzem warst Du noch schwerverwundet und fiebrig. Wir wollen schließlich nicht, dass deine Gesundheit sich wieder verschlechtert. Bleiben also wir drei übrig. Oder besser gesagt ihr zwei. Ich wäre wahrscheinlich zu groß und auffällig um mich durch ein Lager zu schleichen. Aber ihr beiden seid Elben. Leise und sanfte Wesen. Euch dürfte es gelingen, keinen Kratzer davon zu tragen."
Tári und Lólindir blickten sich an. Sie zweifelten nicht an Waenhils Worten, sondern daran, wer von ihnen den Schritt wagen sollte. Obwohl Tári sich bereiterklären wollte, legte Lólindir ihr die Hand auf die Schulter. Sie sah die pure Entschlossenheit in seinen Augen. Sie schüttelte zaghaft ihren Kopf, doch er lächelte sie weich und liebevoll an. "Lieber stürze ich mich in eine tiefe Grube mit tollwütenden Orks und Trollen, als das ich mit ansehen muss, wie du dich in solch eine Gefahr stürzt, Tári."
Ihre Wangen glühten auf, aber nicht vor Verlegenheit, sondern vor Erschütterung ihn gehen zu lassen und nicht dasein zu können, wenn er ihre Hilfe braucht. Doch sie wusste, das es keinen Zweck haben würde, ihn zurückhalten zu wollen. Also schwieg sie und nickte ihm, mit großer Zurückhaltung ihrer Tränen, zu.

Die Entscheidung war also gefallen!!

Eliá zog, begleitet von Drogo, Lólindir und Tári los um die Zutaten für den Schlafftrunk zusammen zu suchen. Waenhiel blieb zurück um das Orklager weiter im Augen zu behalten. Bald hatten sie alle Zutaten beisammen und brachten sie zu dem Schmied, der in der Zwischenzeit ein kleines Lagerfeuer entzündet hatte. Ein Kessel voller Wasser wurde auf die Feuerstelle gesetzt. Als das Wasser kochte, bereitete Eliá den Schlaftrunk. Drogo schnupperte neugierig an der grünlichen Suppe und begann sofort zu gähnen. "Wahrlich, ein echtes Teufelsgebräu," grinste Waenhill, als Drogo sich neben dem Lagerfeuer niederlegte und allmählich einzudösen begann. "Der Trank muss so stark sein," erklärte Elia, während sie ihn vorischtig in einen leeren Wasserschlau einfüllte. "Wir dürfen die Anzahl der Orks nicht außeracht lassen. Außerdem, je stärker der Trank, desto länger wird er wirken." Sie verschlos den Schlauch und reichte ihn Lólindir. "Gib auf dich Acht Freund Lólindir."

Er nickte Elia zu und sagte: "Danke dir Elia. Und nun, meine Freunde, wir sehen uns in einer Stunde, wenn ich da nicht wieder bei euch bin, geratet nicht in panik." Als er das sagte sah er Tári an und merkte wie sie bleich wurde." Hab keine Angst, ich komme wieder!" sagte er sanft und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Und wenn nicht, komme ich dir zuhilfe.!" sagte sie zu ihm entschlossen. Sie umarmten sich noch ein letztes mal und so zog Lólindir los in mitten der Dunkelheit der Nacht. Die anderen stellten sich hinter ihr und Waenhil sagt:" Er kommt wieder."

Lólindir schlich sich durch denn Wald zum Orklager. Je näher er kam, desto leise wurde. Gerade als er sich am ersten Zelt herran schleichen wollte, kam eine kleine Patrollie aus 2 großen Orks vorbei uns Lólindir vetseckte sich hinter einen Busch der am Waldrand wuschs. "Man warum müssen wir zwei auf patrullie gehen, das können andere auch machen!" schimpfte eineer der Beiden herum. "Ja genau...warte... hast du das auch gehört?"

"Ja, habe ich." Die zwei stinkenden Orks gingen mit langsamen Schritt und mißbilligen Blick auf den Busch zu. Sie machten sich bereit zum Kampf. Innerlich freuten sie sich gewaltig, endlich wieder jemanden töten zu können.
Lólindir hielt den Atem an. Wie konnten sie ihn nur bemerken? Ihn! Einen Elb! Er bewegte sich keinen Hauch mehr. Nicht das er noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zog. Für sich fluchte Lólindir über sich selbst: "Verdammt! Ich war so nah dran! Ich darf meine Freunde doch nicht enttäuschen! Sie warten doch auf mich! Tári wartet auf mich!"
Als der Name seiner Freundin ihm durch den Kopf hallte, wurde er fest entschlossen, sich nicht einfach kampflos zu ergeben. Er starrte auf die furchteinflößenden Bewegungen der Orks, welche in wenigen Sekunden bei ihm waren. Lólindir atmete so leise aus um sein Herz auf den Kampf vorzubereiten, dass sich nicht einmal die kleinen frischen Blätter vor ihm regten. Kaum das er wieder einatmen konnte, hörte er über sich ein Kreischen. Das Kreischen eines Tieres. Mit erschrockenen Augen schaute der Elb über sich. Eine ehrwürdige, weiße Feder gleitete nach Unten zu ihm. Doch ehe er den Namen zur Verwunderung ausrufen konnte, hörte er die Orks brüllen.
"Das war nur ein dämliches Volgelviech, Du elender Schwachkopf!"
"Woher soll ich denn das wissen! Ich habe nie was anderes behauptet! Selber Schwachkopf! Hättest es doch eher merken müssen!"
Während sich die Orks weiter stritten und anschrien, ließ Lólindir erleichtert die Schultern sinken. Dann richtete er sich wachsam auf, es ließ sich jemand auf seine Schulter nieder. Er schaute links von sich und sah: "Sael!" Die Schneeeule freute sich über seine fröhliche Stimme und schmiegte ihren weichen Kopf an seinem. Der Elb kraulte ihr das Gefieder.
"Meine tapfere und liebe Retterin! Ich danke Dir! Aber nun fliege wieder zurück und verberge dich in Sicherheit!" Doch die Eule weigerte sich und beschloss immer in seiner Nähe in den hohen, stolzen Kronen der Bäume über ihn zu wachen. Schließlich hatten Tiere auch ihren Stolz und sie halten an ihrer Treue fest. Der Vogel flog zu den Bäumen hinauf und Lólindir sah ihm dankbar hinterher. Jetzt wurde sein Herz noch stärker. Er wusste das Tári sie ihm hinterher geschickt hatte. "Ich danke auch dir von herzen, Tári!" Mit diesen Worten kroch er aus dem Busch und pierschte sich an das erste Zelt heran.

Im Schatten des aus Tierhäuten zusammen geflickten Zeltes kauernd, beobachtete er einen dicklichen Ork, der mit einem großen Kochlöffel in einem verbeulten Topf herumrührte. Der Topf war sein Ziel. Das Lager war ruhig. Der Einzige, der ihm gefährlichwerden konnte, war der dicke Koch. Plötzlich hatte er eine Idee. Er pfiff leise. Sael landete mit sanftem Flügeschlag auf seiner Schulter. "Sael meine treue Freundin! Ich bedarf deiner unvergleichlichen Hilfe."
Sael kreiste über dem Kopf des Orkkochs und stürzte sich plötzlich auf ihn. Die Schneeeule provozierte den dicken Ork so lange, bis er ihr, Kochlöffelschwinget und laut fluchend, nachjagte. Das war der Moment auf den Lólindir gewartete hatte. Außer dem Koch war niemand in der Nähe. Sein Ziel war nahe. Unter dem Laufen öffnete er den Wasserschlauch. Der Inhalt des Kessels, eine blubbernde, krämklich grüne Pampe, blubberte fröhlich vor sich hin. Der Geruch der dem Topf entströmpte, war Nasenbetäubend. Schnell kippte Lólindir den Inhalt des Wasserschlauchs in den Kessel. Die grüne brühe vermischte sich Spurlos mit dem grünlichen Brei. Auftrag ausgeführt. Zufrieden mit sich, und erfüllt mit dankbarkeit für Seal und Tári, schlich der Elb mit Schutz der Orkzelte, zurück zum Saum des Waldes.

Kaum hatte sich Lólindir erneut in den Schutz der Büsche zurückgezogen warf er nochmals einen Blick zurück über die Schulter und konnte gerade einen Blick auf den Koch erhaschen, der bereits wieder in seinem Kessel rührte. Er hatte also nichts bemerkt, der erste Teil des Planes schien aufzugehen, jetzt mussten die Beiden nur noch heil zurückkehren. Der Rückweg zu seinen Gefährten gestaltete sich einfacher, als der Weg in das Lager hinein. Im Nu waren die Beiden bei der kleinen Gruppe zurück und Lólindir lachte sie alle an "Es hat geklappt, nun heisst es warten", während er Seal über den Kopf streichelte.

Die anderen umsaßen das kleine Feuer und warteten ungeduldig auf ihren Freund. Tári war die einzige, die auf und ab ging. "Bitte, Tári, setzt dich hin. So wirst Du deine Sorgen auch nicht los, wenn du so rastlos bist." Waenhil sprach ruhig, aber die Tiere spürten die Aufregung und wurden deswegen ganz ruhelos.
Aber die hübsche Elbin hörte nicht richtig darauf. "Was ist, wenn ihm doch etwas passiert ist? Wenn er diesen schrecklichen Ungeheuern in die Hände gefallen ist?"
Sie hatte furchtbare Angst um ihren Freund. Die anderen ebenso. Was wenn Lólindir wirklich etwas zu gestossen ist? Sie saßen hier herum und er schwebte womöglich in Lebensgefahr.
Elia stand auf und nahm ihre Freundin in den Arm. "Beruhige Dich, Tári. Lólindir geht es bestimmt gut. Er ist tapfer, edel und stark, oder nicht? Du weißt doch am besten, das er ein guter Krieger ist."
Die verzweifelte Elbenfrau nickte eifrig in die Schulter ihrer guten Freundin hinein. Dann spürte sie ein leichtes Zupfen an ihrer Kleindung. Sie schaute herunter und blickte in Drogos runde, große Augen.
"Bitte nicht weinen. Außerdem hast Du doch Sael hinterher geschickt, nicht? Dann wird ihm erst recht nichts geschehen, das weiß ich!" Tári ging in die Knie und drückte den kleinen Hobbit an sich. Waenhil gesellte sich ebenfalls zu ihnen, kniete sich zu ihnen hinunter und legte seiner Freundin liebevoll die Hand auf die Schulter. "Sie haben beide recht, Tári. Hab Vertrauen in ihn. Er wird es schaffen. Zusammen mit Sael." Während sie Drogo noch in den Armen hält wischte sie sich die Tränen ab und lächelte.
"Ich danke euch!" Elia hockte sich auch dazu und streichele ihr über den Rücken.
Plötzlich hörten sie Sael freudig kreischen und flattern. Gerade als ihre Köpfe nach Oben wirbeln wollten, raschelten hinter ihnen viele bunte alte Blätter. Sie schauten hinter sich und erblickten Lólindir. Dieser lächelte und winkte. "Es hat geklappt! nun heißt es warten."
Sie sprangen auf und rannten auf ihn zu.
Tári als erstes. Sie hetzte in seine Arme und drückte ihn fest an sich. Die Freunde standen um die beiden herum und strahlten. Klopften dem Elb auf den Rücken und freuten sich nur das er ohne Verletzungen wieder bei ihnen ist.
Die Tiere freuten sich ebenso au ihre kleine Freundin Sael. Sie alle kuschelten sich zusammen, mit der Schneeeule in der Mitte.

"Ich bin sooo froh das du wieder da bist, dir ist auch nichts passiert?" fragte Tári, Lólindir während sie alle zum Lagerfeuer zurück gingen und sich setzten. "Nein, mir ist nichts passiert aber um ein Haar hätten sie mich erwischt, wäre Seal mir nicht zu hilfe geeilt." sagte er und streichelt der Eule saft über den Kopf. "Um ein Haar, erzähl." sagte Elia und alle nickten zustimment. Drogo überreichte Lólindir vorher noch etwas Wasser. "Danke dir Drogo." sagte er und Lächelde den kleinen Hobbit an der leicht rot wurde im Gesicht und sitz zu seinen Freunden dazusetzte und lauschte sie Lólindir die Geschichte erzählte.