Mittelerde RPG

Alle standen vor dem Hauptor und wollten sich nun von Lólindir verabschieden. Als dieser seine Hand hob und meinte das er sie begleiten wollte. Er hatte sie alle als Freunde lieb gewonnen und wollte ihnen beistehen und wenn nötig beschützen, besonders was Tari an ging. Diese wiederum lächelte und errötete sogleich als Lólindir dies verkündete.
Die Gefährten waren erfreut und einverstanden, einen neuen Freund an ihrer Seite zu wissen.

Nun begann die Reise auf ihr nächstes Etappenziel, Bruchtal.

5 Tage vergingen ohne große schwirigkeiten. Doch als sie an einem Wald halt machten um zu ruhn, hörten sie eine Truppe maschieren. Tari und Lólindir schlichen sich an, währendesen die anderen das Lager aufschlugen. Als Tari und Lólindir nah genug dran waren, machten sie eine böse indeckung. Eine kleine Spähergruppe von Uhrukais.

Sie waren jeweils den ganzen Tag unterwegs und folgten verschlungenen Pfaden. Die Wege waren schlecht ausgetreten und teilweise kaum mehr als solche zu erkennen, wo sie von der Natur zurückgefordert wurden. Als sie am fünften Tag eine Rast einlegten hörten sie plötzlich eine marschierende Gruppe und Lólindir und Tári machten sich zu zweit auf, um zu sehen, auf wen sie treffen würden.

In der Zwischenzeit bauten Waenhil, Drogo und Elia den Unterstand auf. Gemeinsam trieben sie die langen Äste tief in das Erdreich und zogen eine Plane darüber. Um die losen Enden zu beschweren suchten sie Steine zusammen, die die Plane davon abhalten solle im Wind zu Flattern.

Während Waenhil und Elia das Essen vorbereiteten, kümmerte sich Drogo um die Tiere. Er brachte ihnen Futter und gab ihnen liebevolle Streicheleinheiten. Diese genossen es sehr und gaben sich sehr zufrieden wieder. Obwohl sich Tari mit Lólindir auf Erkundungstour befand, blieben Arnor und Sael bei den Anderen. Auf Wunsch von Tari sollten sie sich ausruhen, obwohl sie nur zu gern mit ihrer Herrin mitgegangen wären. Mittlerweile waren die Tierchen aber auch ein wenig froh dageblieben zu sein, sonst wären ihnen die zärtliche Zuneigung und Pflege von Drogo entgangen.

Aber kurze Zeit später richteten sich die Tiere auf und spitzten die Ohren. "Die Tiere scheinen etwas zu haben!" rief Drogo den anderen beiden zu. Waenhil und Elia schärften die Sinne. "Mann sollte immer auf die Furcht und Schärfe der Tiere hören." sagte Elia und beide lauschten in den Wind und in die Umgebung. Totenstille.

Plötzlich preschten Tari und Lólindir durch das buschartige Grün und waren in heller Aufruhr.
"Wir müssen verschwinden! Sie kommen hierher und sehen nicht gerade gemütlich aus!"

"Wer?" fragte Elia besorgt. "Orks!" antwortete Lólindir knapp. "Jene die dem Tod in der Schlacht entgangen sind." Eilig löschten sie das Feuer und packten ihre Habseligkeiten zusammen. Schnell schwangen sich Elia und Waenhiel, nach dem er Drogo auf Cheimons Rücken gesetzt hatte, auf ihre Pferde. Sie preschten in die den Orks entgegengesetzte Richtung davon. Sie hatten Spuren hinterlassen, welche die Orks nicht übersehen konnten. Deshalb änderten sie so oft es ging die Richtung. Ritten in ihren eigenen Spuren zurück und umrundeten schließlich in einem großen Bogen ihren Lagerplatz. Nur um in größtmöglichem Abstand vorbei an den Orks, unter Táris Führung wieder auf den Weg zurück zu kehren, de sie bisher gefolgt waren.

Die Landschaft änderte sich nicht sonderlich, während Drogo hinter Waenhil auf dessen treuen Ross, Cheimons, saß. Hügel, große und kleine, welche mit Gras und blühenden Pflanzen bedeckt waren, kleine Bächer, Weide und Flur.
Nach wenigen Stunden Flucht, begannen sie entspannter den Weg auf zu nehmen. Als sie durch einen Wald kamen, welcher sehr hoheitsvoll auf sie herabschaute. Er wirkte verschlungen und wild, aber dennoch lieblich und ohne böse Absicht.
Drogo schaute sich mit neugierigen Augen in jenen Wald um. Tiere verschiedener Arten beäugten sie alle samt mit Ungewissheit und mit ein wenig Furcht. Aber die Freunde fühlten sich gut aufbewahrt zwischen den hohen Stämmen alter Natur. Mit gierigen Blicken schwebte der Kopf des kleinen Hobbits nach links und rechts. Elia erblickte dies und schmunzelte. "Bedeutet dies, das Du Furcht oder Neugierde in dir für diesen weisen Wald entdeckt hast, mein lieber Freund?"
Drogo antwortet, mit ruhiger Stimme, ohne sie dabei anzuschauen "Es ist viel Ehrfurcht und Neugierde in mir geweckt wurden, welche mich umherschauen lassen. Ich habe ihr überhaupt keine Angst. Es ist fast so, als würde man in diesen Wald Schutz vor allerlei Angriffen finden." Drogo schaute nun zu Elia hinüber

"Kennst Du diesen ehrwürdigen Wald genauer?"

Mit beruhigten Gedanken konnte Drogo die Nacht wunderbar in diesen alten Wald ruhen. Denn sie legten sich eine Nacht in jenen Wald nieder. Am nächsten Morgen erwachten sie frisch wie der Morgentau und munter wie der Grashalm auf dessen er sich festhielt. Im Laufe des Tages erreichten sie das Ende es Wäldchens und verabschiedeten sich mit Zuneigung und in Dankbarkeit für den Schutz und des Wohlwollens von ihm.
Die Hügellandschaft auf ihren weiteren Weg wurde steiniger und kahler. Wolken kamen einander näher und überzogen das Land mit Schatten. Nach einem weiteren Tagesmarsch verbrachten sie die Rast hinter einem Felsen, welcher aus sah wie ein gewaltiger Baum. "Es sind noch 12 Tagesmärsche bis nach Bruchtal. Wir sollten morgen früh zeitig wie nötig aufbrechen. " Lólindir sprach dies zu Tári und blickte in die Ferne. Sie aber umschlossen andere Sorgen. "Glaubst Du, das diese Orks noch hinter uns her sind? " Lólindir schaute sie behutsam an und spürte ihre Furcht. "Habe keine Angst. Sie sind nicht besonders kluge Wesen und diese verfolgten gewiss einen anderen Plan. " Aber selbst diese Worte liesen sie nicht so recht beruhigen. Sie schaute auf ihre Freunde, die so eben das Essen vorbeiteten und sich liebevoll um die Tiere kümmerten. Angst um sie alle hatte sie. Waenhil war natürlich ein starker Mann, aber dennoch blieb dieses Gefühl nicht aus. Elia bemerkte den schmerzlichen Blick ihrer Freundin und ging auf sie zu.

Sie setzte sich neben ihre langjährige Freundin und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Sorge dich nicht Tári. Lólindir hat recht. Die Orks waren nicht auf der Suche nach uns. Und selbst wenn sie unserer Spur folgen, der Wald wird sie nicht passieren lassen. Und ihn zu umgehen wird sie etwa vier Tagesmärsche kosten. Der Weg nach Bruchtal mag lang sein, doch wir haben mehr als einmal bewiesen das unsere Freundschaft über die Wesen der Finsternis zu triumphieren weiß. Sei unbesorgt. Solange wir treu Seite an Seite stehen, werden wir unser Ziel erreichen. Vertrau auf unsere Freundschaft." Mit einem dankbaren Lächeln legte Tári eine Hand auf Elias und nickte zustimmend. "Du hast recht. Ich darf nicht zulassen das meine düsteren Gedanken mich an unserer Freundschaft zweifeln lässt. Danke Elia." "Ich stimme Elia zu," mischte Waenhil sich in das Gespräch der beiden Frauen ein. "Solange wir zueinander stehen, kann uns kein Geschöpf der Finsternis etwas anhaben." Drogo nickte bekräftigend.

Nach einem Freundschaftsschwur, welcher für die Ewigkeit gemacht schien, marschierten die Freunde weiter.
Die Hügel wurden zu Berge und die Berge zu gewaltigen Berglandschaften. Immer beschwerlicher wurde der Gang und die Ausdauer hinderlicher. Aber sie gaben nicht auf und nahmen es mit sämtlichen Schwierigkeiten der Natur auf. Bis sie auf eine Bergwand stießen, dessen sie nicht erklimmen, sondern nur durchlaufen konnten. Äußerlich erinnerte sie stark an die Minen von Moria. Aber dennoch erwies sie sich als Einzigartig. Lólindir bewichtigte das sie hindurch müssten, obgleich seinen Freunden recht unwohl dabei sei.
Aber sie vertrauten auf die Führungskraft ihrer zwei Elbenfreunde und machten sich mit einem fauligen Gefühl im Magen auf den Weg in einen Höhleneingang welcher durch das Innerste des Berges führt.

"Weiß jemand wie lang dieser Tunnel ungefähr ist?" fragte Elia, die sich schon nach wenigen Schritten, die sie in die tiefe Finsternis unter dem Berg geführt hatte, sehr unwohl in ihrer Haut fühlte. Der Gang war so schmal, das sie nur hintereinander gehen konnten. Lólindir, der wieder die Führung übernommen hatte, trug eine Fackel vor sich her. Die flackernde Flamme warf wirre Schattengespinste an die rauen Felswände, die allmählich ein Eigenleben zu entwickeln schienen.

Stolpernd und doch geradenwegs kamen die Freunde voran. Unheimlich hingen die Schatten über sie und schienen zu wandern. Drogo bemerkte dies und bekam eine Gänsehaut. Er fürchtete sich schrecklich in dem langen Gang, bedeckt mit nackten Stein. Seine Freunde hatten bevor sie in die Höhle traten beschlossen, das der kleine Halbling zwischen ihnen lief und nicht am Anfang oder gar am Ende. So konnte sie ihn besser beschützen, wenn Gefahr drohte.
Doch Drogo schlodderte trotz seiner Freunde am ganzen Leib. Er wusste das sie etwas verfolgte, aber er konnte es nicht glauben. Dann hielt er es nicht mehr aus zu schweigen"Du? Waenhil?" Der stämmige Schmied drehte seinen Kopf zu seinem kleinen Freund, der hinter ihm her schlich, herum. "Ja, Drogo, was hast Du denn?"-"Ähm, könnte es sein, das wir von einer Dunkelheit verfolgt werden? Mich erreicht so ein schlimmes Gefühl von Vorsicht und Misstraun, gegenüber dieser alten Steinwände." Waenhil und die anderen schauten ihn an. Nun begannen sie ihr Gespür für das Schattenwesen zu öffnen. Aber dennoch wollte Waenhil den kleinen Hobbit nicht noch mehr beängstigen. Sie blieben für einen kurzen Augenblick stehen. Die großen Hände des Schmieds streichelten liebevoll den winzigen Kopf von Drogo."Du hats ein gutes Gespür für einen Hobbit. Aber hab keine Angst, egal was passiert, wir werden auf Dich acht geben. Wenn irgendein Möchtegernschatten an unseren Drogo heran will, müsste er erst einmal an uns vorbei! Und das wird ihm wahrlich schwer gelingen!"
Die Geste und die dazu gesprochenen Worte stimmten den Hobbit ruhiger und er lächelte ihn beherzt an, wie es nur ein Hobbit tun konnte.
Seine Freunde lächelten ebenfalls auf ihren kleinen Kameraden hinab, als sie plötzlich ein lautes Stöhnen vernahmen, welches sie in Atmen halten sollte.

"Wa was war das?" stotterte Drogo verängstigt. Seine Gefährten tauschten sorgenvolle Blicke. In den Schatten lauerte etwas auf sie. Nur was?

"Was ist das Lólindir? Kannst du das selbe erkennenden wie ich?" fragte Tari Lólindir der genau wie sie mit ernster Mine in die Dunkelheit starrte.

Lólindir antwortete in einem vorsichtigen Flüsterton."Ja, kann ich. Und es gefällt mir nicht. Denn das was ich dort erblicke, findet keinen Namen, den ich kenne!" Die Freunde rückten näher zusammen. Zückten ihre Waffen und stierten auf die schattenhafte Gestalt, welche sich ihnen mächtig und gefährlich nährete. Und wie es schien, war sie nicht allein. Kleinere Gestalten ringelten sich um den Großen. Ihre Augen glühten wie verblasste Asche und ihre Stimmen waren wie das Zischen gelöschter Feuer. Die Haut der unbekannten Wesen glänzte in die Dunkelheit hinein. Näher und näher kamen sie.
Waenhil flüsterte seinen Freunden zu:"Was sollen wir unternehmen? Mir scheint, das sie nicht gekommen sind um uns zu begrüßen. Hat jemand eine Idee?" Jeder überlegte für sich wie sie wohl am schnellsten und vorallen wie sie heil aus der Situation heraus kommen würden.
Außer Drogo, denn dieser klammerte sich an Waenhils Bein und zitterte. Er würde sowieso das tun, was die anderen Vorschlagen. Aber nun was sollten sie tun?

Tari sah sich um. Da fiel ihr ein das sie diese kleinen Wesen kannte oder besser gesagt schon was gelesen hatte. Seit Zeit ihrer enteckung werden sie Wasa gennant, ein kleines Menschenvolk, die im Dritten Zeitalter im Drúadan-Wald an den Nordhängen des Weißen Gebirges (zwischen Amon Dîn und Nardol) leben. "Leute ich kenne diese Geschöpfe. Es sind Wasa, ein Menschenvolk aus dem Weißen Gebierte. Sie sind für ihr misstrauen bekannt. Sie leben eher zurückgezogen und hausen eher primitiv. Ich glaube ich weis wie wir hier rauskommen." sagte Tari zu ihren Freunden. "Und wie?" fragte Drogo voller Angst. "Sie haben angst vor hellen Licht. Ich habe zufällig einen Mondstein dabei." sagte Tari und suchte in ihrer Tasche nach dem Stein. Als sie ihn gefunden hat, Sprach sie 3 Worte in einer alten Sprache und der Stein begann zu Leuchten so hell wie der Vollmond in einer klaren Nacht.

Soeben als dieses argwönische Volk die Freunde angreiffen wollte, sprach Tari die kraftvollen, magischen Worte aus. Das Echo erklang in verschiedene Töne wieder. Wie eine plötzlich eingesetzte Ebbe zogen sich die Wesen schlagartig zurück. Man hörte sie bedrohlich fluchen und spucken.
Als ihre ungewollten Gegener aus jenem Lichtkegel des Mondsteins abgegrenzt waren, ersah Lólindir die Chance für sie. "Tári! Lasse den Stein nicht an die Dunkelheit heran kommen! Halte ihn aufrecht! Versucht alle nah an Tári zu bleiben! Nicht aus dem Lichtkreis treten! Bleibt zusammen!" Sie taten wie ihnen Lólindir befahl. Selbst nach vielen Schritten, lauschten sie stets dem tiefen Atemgeräuschen und Verfluchungen der Geschöpfe, die nur darauf warteten das Tàri der Arm müde wurde.
Sie behielten die Eindringlinge im Auge. Nach einer halben Stunde vorsichtigem Vorranschreiten, geschah mit Táris Arm das, was die Wasa sich erhofften. Mit der linken Hand hielt sie sich den rechten Arm. "Er wird immer schwerer. Ich kann ihn bald nicht mehr länger halten. Und der Ausgang ist noch so fern." Kaum hatte sie gesprochen, senkte sich ihr Arm unwillig und ihr Lichtpegel wurde kleiner. Die Freunde drehten sich ruckartig zu ihrer Freundin um, als eines der Wasa die Gelegenheit nutzte und auf Elia zu sprang.

"Hilfe!" rief Elia erschreckt aus, als einer der Wasas auf sie losging. Doch bevor er sie erreichen konnte, stürzte Silbermond sich mit wildem geheul und gefletschten Zähnen auf ihn. Beide verschwanden in der Dunkelheit. "Nein! Silbermond, wo bist du?" Aus den nun wieder näher herranrückenden Schatten drang ein verzweifeltes Heulen. Elia zog ihr Messer und stürzte sich in die Schatten, die sie sofort verschluckten.

"Elia! Warte! Nicht in die Finsternis!" ihre Freunde riefen nach ihr, doch es war vergebens. Elia stürzte sich, nicht achtend an ihr eigenes Leben, in die Dunkelheit um ihren geliebten Freund zu helfen. Waenhil und die anderen blieben erst wie erstarrt zurück, doch dann rannte einer nach dem anderen in die Schatten. Keiner von ihnen sah auch nur die Hand vor Augen. Keiner sah den Anderen. Sie riefen nach Elia, doch die Antwort keimte nicht in der Dunkelheit auf. Ihre Schritte verstummten und bemerkten erst jetzt, dass sie sich in völliger Lebensgefahr befanden. Das Fluchen und gleichzeitige diabolische Lachen der Wasa drang immer näher an sie heran. Sie wusste nicht um wem sie sich mehr Sorgen machen mussten. Um sich oder um Elia und Silbermond? Doch die Atwort war eindeutig: Elia und Silbermond! Sie waren allein. Oder noch schlimmer, vielleicht waren sie verletzt und sie brauchen die Hilfe er anderen. Mit einem Male hörten sie einen erbitterten Aufschrei, der von Elia zu kommen schien. In der Hand der Verzweiflung und in Sorge der beiden rannten sie einfach in die Richtung, aus der der Schall her zu kommen schien. Wie durch ein Wunder erreichten sie zusammen die Unglücksstelle ihrer Freundin.

Doch was sie da vorfanden, lies sie das Blut in ihren Adern gefrieren!

Schmerzen. Sie beherrschten ihren Verstand, ihr Bewustssein. Ihr ganzer Körper schrie vor Schmerz. Sie war den Wasas geradewegs in die Klingen gelaufen. Sie hatten auf sie eigestochen sie zu Boden geworfen. Irgendwo ganz nah hörte sie das gepeinigte Winsel ihres treuen Wolfs. Dies schien das ende des Weges zu sein. Hier, in der lebendiggewordenen Finsternis des Berges, würde sie ihr Leben lassen. Selbst wenn ihre Freunde den Fehler begingen ihr in die Schatten zu folgen, würde es doch zu spät sein. Sie konnte das Blut spüren, das warm und klebrig über ihre Hände lief. Es war vorbei.

Gerade als Elia ihre voranschreitende Absolution vor sich sah, hörte sie die rettenden Stimmen ihrer Freunde. Diese gaben ihr so viel Hoffnung, dass sie es schaffte ihre Augen wieder zu öffnen. Zuerst sah sie, das sich Silbermond mit letzter, treuer Kraft vor sie legte und sie beschützen wollte. An ihm vorbei schimmerten die Körper ihrer verzweifelten Gefährten auf ihre Sinne ein. Ein winziges, schattenloses Lächeln überhuschte Elias blutüberströmtes Gesicht. Sie wollte schreien, dass sie fliehen sollten, doch kein Ton kam aus ihrer vertrockneten Kehle. Waenhil und die anderen starrten entsetzt auf dieses Abbild der Unterwelt, auf ihre beiden wehrlosen Freunde und auf die Wasa, welche sich nun auch auf sie hinbewegten. Zähnepfeifend und schmatzend rückten sie näher. Eine Überzahl von diesen Wesen tasteten sich auf die Freunde zu und die Übrigen wollten ihr Werk an Elia und Silbermond beenden. Als Tári dies bemerkte stürmte sie mit einen markerschütternden Schrei in die Horde der Wasa und kämpfte um sich mit aller Wut und Angst um ihre Freundin. "Halte euch fern von ihnen! Ich töte euch! Nie werdet ihr eure dreckigen Zähne und vefluchten Klauen in die Haut meiner Freunde ritzen!!" Lólindir rannte seiner Freundin ehrwürdig und ebendo wütend hinterher. Die anderen folgten ihnen, beflügelt von Táris Tatendrang. Die Wasa hingegen, wussten nicht, wie sie mit solchen mutigen Geschöpfen um zu gehen haben. Nachdem sie sich erschrocken überumpeln liesen, fassten sie sich wieder und griefen nun zusammen zornig die Freunde an, welche sich nun alle um Tari und Silbermond stellen.

Der Kampf mit den Wasa hatte also begonnen!

Der bewundernswerte Mut ihrer Freunde, ihre Opferberitschaft und bedingungslose Treue, zwangen Elia sich trotz Schmerz, Blut und Finsternis, schwankend auf die Füße zu kämpfen. Sie würde sich nicht kampflos ergeben. Wenn sie starb, dann kämpfend an der Seite ihrer Freunde. Entsetzt starrten die drei anderen die Heilerin an, welche mehr Tod als Lebendig auf den Beinen stand. Doch der Ausdruck von purem Kampfwillen in ihren Augen war ungebrochen. Sie sah ihren Freunden fest in die Augen. "Wenn wir sterben, das geimeinsam!" Die anderen nickten zustimmend. "Gemeinsam!" Sollten die Wasas nur kommen.

Wildes Geschrei, Kreischen und Quicken drangen durch die kahlen Gänge der alten Höhle. Gliedmaßen, Fetzen von Kleidung und besonders Blut, unmengen von Blut durchströmten diese Dunkelheit. Jeder kämpfte bis zum letzten Tropfen seines Schweißes und Blutes. So leicht oder gar schwer waren diese Wasa nicht nieder zu strecken. Doch die Freunde hatten einen Vorteil, die halfen sich gegenseitig. Die Wasa nur jeder für sich. Besonders Elia, Tári und Silbermond brauchten die Rückendeckung ihrer Freunde. Elia und Silbermond verloren viel Blut und die Wunden brannten wie eine wilde Glut. Táris Körper entschwanden die Kräfte schnell, da sie keine Zeit fand sich von der Anstrengung des Mondsteines zu erholen.
Waenhil und Lólindir töteten die größten und schnellsten von ihnen. Selbst Strumtänzer, Arnor, Cheimon und sogar Sael versuchten standhaft ihre Herren zu beschützen und kämpften treu Seite an Seite. Drogo hingegen war damit beschäftigt nicht zerstampft oder zerquetscht zu werden. Es war zwar für seine Größe und Armkraft sinnlos zu kämpfen, doch wollte und konnte er seine Freunden nicht dabei zu sehen, wie sie versuchten am Leben zu bleiben, während er nur von der Seitelinie zu schaute. Seine Zulänglichkeiten, nutzte er als Stärke, indem er in jede erdenkliche Lücke schlüpfte und die Sehnen der Wasa mit seinem Grünen Schwung zerschnitt. Dadurch besaßen seine Freunde einen gewissen Vorteil und konnten die Lästigen einfacher überumpeln.

Die Zahl der Wasas schrumpfte rasend schnell unter den fliegenden Klingen der Kämpfenden Freunde. Drogo half seinen Freunden auf seine Weiße. Jeder weitere Wasa der unter den Schwertstreichen der Freunde und den Hufen ihrer treuen Pferde starb, entzündete einen weiteren Funken der Hoffnung in ihren Herzen. Längst kämpften sie nicht mehr mit dem Mut der Verzweiflung sondern mit dem Willem zum Sieg. Ihre Chancen wuchsen von Minute zu Minute. Die Freunde gaben sich gegenseitig Halt und spornten sich durch ihren unbrechbaren Willen gegenseitig an. Sie würden es schaffen!

Die Wasa bildeten nur noch eine Stärke von fünf Wesen. Diese aber hatten zu große angst, oder war es gar Respekt (?), vor den unerbitterlichen Kampfgeist der Wanderer und flohen zurück in die Dunkelheit. Ihre zitternden Stimmen verstummten nach wenigen Minuten. Kaum wuchs die Stille wieder um sie herum, ließen die Freunde sich auf die Erde sinken um ihrer Erschöpfung freien Lauf zu lassen. Ebenso wie die Tiere. Tári wollte sich sofort um die Verwundungen von Elia und Silbermond kümmern, aber Elia weigerte sich. Zuerst sollte Tári selbst etwas ausruhen. Tári willigte trotzend ein. Danach kümmerte sie sich, zusammen mit Lólindir, um die Verletzungen der Freunde. Elia hatte es natürlich am schwersten erwischt. "Tut mir leid, das ich euch allen solche Probleme bereitet habe. Aber ich konnte Silbermond doch nicht allein in die Dunkelheit ziehen lassen. Und bei der Wanderung werde ich ebenfalls Hilfe benötigen." Aber die anderen winkten nur ab. Waenhil sagte: "Was geredest Du denn da? Jeder von uns versteht dich und hätte das Selbe getan. Mach dir keine Gedanken darüber! Wir kümmern uns schon um euch beide." Lólindir befand sich in der gleichen Meinung: "Wie Waenhil schon sprach, ist jeder von uns nicht vor Herzigkeit und Freundschaft geveit. Es sind nur noch wenige Tage bis nach Bruchtal, dort wirst du dich richtig erholen können. Halte bis dahin durch." Elia sah ihre Freunde dankend an und begiff ihr Glück jetzt est recht, bei diesen Weggefährten.
Kaum hatten sie sich notdürftig versorgt und ausgeruht, wollten sie endlich aus dieser alten Grotte hinaus. Und begannen in Richtung Ausgang zu ziehen. Elia setzten sie auf Sturmtänzer.
Und nun ging es der frischen Luft entgegen.