Jack Skellington ist der König von Halloweentown, wo alljährlich von Monstren, Hexen und Dämonen die Vorbereitungen für das Halloweenfest getroffen werden, um die nötigen Güter und Geschenke dann auf die Menschheit loszulassen. Von der immer gleichen Aufgabe gelangweilt, entdeckt Jack eines Tages eine Tür in einem Baum, die ihn nach Christmas Town bringt. Angetan von der Optik des Weihnachtsfestes, doch ohne tiefere Verständnis für das Fest an sich, bringt er die Idee nach Halloweentown, wo sie begeistert aufgegriffen wird. Es sieht also alles nach einem gar fürchterlichen Weihnachten aus...
Meinung:
Tim Burton, der Meister des Skurrilen, der mit Werken wie "Beetlejuice" und später mit "Sleppy Hollow" auf sich aufmerksam machte, hatte bereits Mitte der 80er eine großartige Idee. Er wollte einen Trickfilm machen, in dem er die zwei wichtigsten und unterschiedlichsten Feste des Jahres, nämlich Halloween und Weihnachten, miteinander verknüpft. Viele Jahre gingen ins Land, bis man in den 90ern endlich mit der Verwirklichung des Ganzen begann. Tim Burtons Geschichte wurde Film-Realität. Und die Begeisterung für das Endergebnisse kannte keine Grenzen und in Windeseile wurde der Film zum modernen Klassiker! 100 von DM (und später Euro) zahlten Sammler für die begehrten DVD-Erstauflagen des Streifens! Doch hat der Film so viel Ehre auch wirklich verdient? JA und wie!!!
Tim Burtons Geschichte vom Skelett "Jack Skellington" (der der absolute Meistererschrecker im Halloweenland ist), der plötzlich keine Lust mehr auf das ewige Spuken hat und im geheimnisvollen Weihnachtsland nebenan, plötzlich seine Liebe für das Fest entdeckt und seine eigene Weihnacht gestalten will, ist absolut genial. Die Story gefällt von der ersten, bis zur letzten Sekunde, ist frei von Löchern oder Ungereimtheiten!
Vor allem der unglaubliche Detailreichtum ist schlichtweg sensationell. Viele, fein ausgedachte, höchst skurrile Figuren, wie die Frankenstein-Lady "Sally", die ihre Körperteile nach Herzenslust vom Körper abrennen und wieder annähen kann oder der fiese Dr. Finkelstein, der sich mal ganz gemütlich an seinem Gehirn kratzen kann, zeugen von viel Detail-Liebe Burtons, der hier auch als ausführender Produzent tätig war.
Die geniale, technisch perfekte und mit dem Oscar ausgezeichnete Stop-Motion-Animation lädt ein, zum visuellen Augenschmaus. Detailverliebt und ohne Patzer inszeniert, ist jede Minute der, viel zu kurzen, 73 Minuten Laufzeit, Gold wert. 3 Jahre haben die Animatoren, bei ca. 1 Minute Film pro Woche, für das Werk gebraucht und zeigen damit, dass die größten Meisterwerke immer ihre Zeit brauchen.
So großartig wie alles Andere sind auch die genialen Musical-Einlagen von Komponist Danny Elfmann (der übrigens Jack im Original auch singt)! Alle Stücke dürften mittlerweile zu absoluten Ohrwürmern aufgestiegen sein. Vor allem die Musik des Liedes, welches Jack singt, wenn er in der Weihnachtswelt auftaucht, hört man heutzutage in vielen Werbe und TV-Spots spielen. Großartige, teils herrlich schräge Einlagen, die jedem gefallen dürften.
Alles fein abgestimmt mit dem typischen skurrilen Burton-Humor, dürfte der Film wohl jedes Jahr, mindestens einmal im (zumindest meinem) DVD-Player liegen! Am Besten passt das Ganze natürlich zwischen den 31. Oktober und dem 26. Dezember! Aber auch im Hoch-Sommer macht der Streifen einfach Laune!
Fazit: Geniales Trick-Meisterwerk, bei dem einfach alles stimmt! Tolle Charaktere, skurrile Umgebung, eine starke Story, stimmige Musical-Einlagen und eine Detailverliebtheit sonders Gleichen, machen den Streifen, schon heute, zu einem modernen Klassiker. Alles in allem nur etwas zu kurz, aber egal! Ich liebe diesen Streifen!